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Afrikanische Schweinepest

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine Viruserkrankung, die bei Schweinen und Wildschweinen auftritt und bei den betroffenen Tieren zu einer hohen Sterblichkeit führt. Das Virus ist zwar für den Menschen harmlos, verursacht aber in vielen Ländern erhebliche sozioökonomische Probleme. Die von der ASP betroffenen Gebiete erleiden erhebliche finanzielle Einbußen aufgrund des Verlusts von Tieren, der Beschränkungen hinsichtlich der Verbringung von Schweinen, Wildschweinen und deren Erzeugnissen sowie der Kosten für Kontrollmaßnahmen. Es kann mehrere Jahre dauern, bis die Seuche ausgerottet ist. Es gibt weder Impfstoffe noch Heilmittel. Zu den typischen Anzeichen der ASP gehören Fieber, Aborte, Blutungen und plötzliche Todesfälle.

Gesunde Schweine und Wildschweine infizieren sich in der Regel durch:

  • direkten Kontakt mit infizierten Tieren
  • indirekten Kontakt durch Aufnahme Menge eines Stoffs (z.B. eines Nährstoff oder einer Chemikalie), der von einem Menschen oder einem Tier über die Nahrung aufgenommen wird. von Produkten infizierter Tiere, Kontakt mit kontaminierten Kleidungsstücken, Fahrzeugen oder Ausrüstungen
  • Bisse infektiöser Weichzecken (sofern vorhanden)

Wo tritt die Seuche auf?

Die ASP ist in Afrika südlich der Sahara endemisch, wo die Seuche ursprünglich entdeckt wurde. In Europa war die ASP von 1995 bis 2007 auf die italienische Insel Sardinien beschränkt. Im Jahr 2007 kam es jedoch zu Ausbrüchen der ASP in Georgien, und die Seuche breitete sich auf die Nachbarländer aus und befiel Haus- und Wildschweine. Im Jahr 2014 wurden in der Europäischen Union die ersten Ausbrüche gemeldet, die Wildschweine aus den baltischen Staaten und Polen betrafen. Seitdem hat sich die Seuche auf andere EU-Länder und benachbarte Nicht-EU-Länder ausgebreitet, und in den letzten Jahren kam es zu Ausbrüchen in Asien, Ozeanien und einigen amerikanischen Ländern.

Ausführlichere Informationen über die Merkmale der Seuche, die Übertragung und die weltweite Verbreitung des Erregers finden Sie im ASP-Seuchenprofil.
 
Interaktive Seuchenprofile

Systematische Übersichten zur Afrikanischen Schweinepest

Hier finden Sie das ASP-Seuchenprofil

Aktuelles

Im Jahr 2023 gab es bei Hausschweinen die meisten Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) seit 2014, so der jüngste von der EFSA veröffentlichte epidemiologische Bericht. Die Zahl der Ausbrüche bei Wildschweinen stieg im Vergleich zum Vorjahr nur um 10 %, trotz der Ausbreitung in neuen Gebieten.

Meilensteine

  1. 2024

    April

    Die EFSA veröffentlicht die Ergebnisse eines Projekts, das darauf abzielte, eine Informationslücke in Bezug auf das Überleben des ASP-Virus in 14 Matrices, die für Futtermittel und Einstreu von Schweinen verwendet werden, sowie in drei verschiedenen Arthropoden zu schließen, um deren Rolle bei der ASP-Übertragung zu klären. Die in dem Bericht enthaltenen Daten sind online verfügbar und werden dazu beitragen, die künftige Risikobewertung Spezialgebiet der angewandten Wissenschaften, in dem wissenschaftliche Daten und Studien ausgewertet werden, um die mit bestimmten Gefahren einhergehenden Risiken zu beurteilen. Dies umfasst vier Schritte: Gefahrenidentifizierung, Gefahrencharakterisierung, Expositionsabschätzung und Risikocharakterisierung. der Seuche zu verbessern.

  2. 2022

    Juli

    Die EFSA hat ein Projekt zur Bewertung der Überlebensfähigkeit des ASP-Virus in Futtermitteln, Einstreumaterial und mechanischen Vektoren gestartet, mit dem Ziel, die potenzielle Rolle dieser Aspekte bei der Virusübertragung besser zu verstehen, um zukünftige Risikobewertungen zu verbessern.

  3. Mai

    Die EFSA veröffentlicht ihren jährlichen epidemiologischen Bericht über die ASP-Situation in der EU, einschließlich einer Bewertung verschiedener Strategien für die Umsetzung einer „weißen Zone“ für Wildschweine.

  4. 2021

    Juni

    Die EFSA veröffentlicht eine Reihe wissenschaftlicher Gutachten über die Lücken bei der ASP-Kontrolle und die Forschungsprioritäten in Bezug auf die Übertragung durch Vektoren, die Kontrolle von Wildschweinen und die Saisonabhängigkeit. Sachverständige bewerten die Rolle der Systeme der Freilandhaltung von Schweinen in der EU bei der Einschleppung und Ausbreitung der ASP und schlagen Biosicherheits- und Kontrollmaßnahmen vor.

  5. März

    Die EFSA veröffentlicht Überwachungsempfehlungen für den Nachweis des Nichtvorhandenseins von ASP in Wildschweinpopulationen, auch als „Ausstiegstrategie“ bezeichnet.

  6. 2020

    August

    Die EFSA startet eine groß angelegte Kampagne zur Sensibilisierung für die ASP und zur Eindämmung ihrer Ausbreitung.

  7. Januar

    Die EFSA veröffentlicht ihren Jahresbericht über die Afrikanische Schweinepest in der EU, aus dem hervorgeht, dass sich das betroffene Gebiet der EU immer weiter ausdehnt und sich hauptsächlich in Richtung Südwesten bewegt. In der Zwischenzeit wird Tschechien offiziell frei von der Seuche.

  8. 2019

    November

    Die EFSA veröffentlicht eine Risikobewertung der Afrikanischen Schweinepest in Südosteuropa, in der die Möglichkeit einer Ausbreitung der Seuche in den Nachbarländern bewertet wird.

  9. 2018

    Juli

    Die EFSA ermittelt Strategien für das Management von Wildschweinen in verschiedenen Stadien einer Schweinepestepidemie, die beschreiben, was vor, während und nach einem Ausbruch der Seuche zu tun ist.

  10. 2017

    März

    Der ersten jährlichen epidemiologischen Auswertung durch die EFSA und die Mitgliedstaaten zufolge breitet sich die Afrikanische Schweinepest langsam in den baltischen Staaten und Polen aus.

  11. 2014

    April

    Die EFSA kommt zu dem Schluss, dass das Risiko, dass die ASP in Georgien, Armenien und Russland endemisch wird, von moderat auf hoch gestiegen ist.

Rolle der EFSA

In diesem Rahmen leistet die EFSA wissenschaftliche Beratung, um Risikomanager (die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten) bei ihrer Entscheidungsfindung und der Wahl geeigneter Maßnahmen zu unterstützen.

Die EFSA und ihre Sachverständigen haben in den letzten Jahren mehrmals wissenschaftliche Beratung zur Afrikanischen Schweinepest geleistet, indem sie das Risiko der Einschleppung und verschiedene Kontrollstrategien bewertet, die Rolle von Vektoren und Betrieben zur Schweinehaltung im Freien untersucht und unter anderem Empfehlungen für die Überwachung des Nichtauftretens der Seuche in Wildschweinpopulationen abgegeben haben.

Die EFSA hat den Auftrag, jährlich aktuelle epidemiologische Informationen über die Entwicklung der Afrikanischen Schweinepest in der EU vorzulegen und die mit dem Fortbestehen und der Ausbreitung der Seuche verbundenen Risikofaktoren zu überprüfen. Für diese Berichte sammelt die EFSA Daten von den Mitgliedstaaten und unterstützt sie bei der Standardisierung und Übermittlung der Daten.

Die Europäische Union hat Präventions- und Kontrollmaßnahmen erstellt, die bei Verdacht auf Afrikanische Schweinepest bzw. bei bestätigten Fällen in Betrieben oder Wildschweinpopulationen zu ergreifen sind.

Kampagne „Stop! Die Afrikanische Schweinepest aufhalten“

Seit 2019 hat die EFSA dreimal die Kampagne „Stopp! Die Afrikanische Schweinepest aufhalten“ in Partnerschaft mit den lokalen Behörden der Zielländer durchgeführt. Ziel der Kampagne ist die Erstellung und Verbreitung von Informationsmaterial über die Seuche und darüber, wie ihre Einschleppung verhindert werden und ihre Bekämpfung erfolgen kann.