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Transmissible Spongiforme Enzephalopathien (TSE)

Transmissible Spongiforme Enzephalopathien (TSE) sind eine Gruppe von neurodegenerativen Krankheiten, die Menschen und Tiere betreffen. Der Verlauf dieser Krankheiten ist stets tödlich.

TSE werden durch übertragbare Erreger, so genannte Prionen, verursacht, bei denen es sich um abnorme Formen von Proteinen handelt.

Zu den TSE zählen u. a.:

  • die klassische und atypische Bovine Spongiforme Enzephalopathie (BSE) bei Rindern;
  • die klassische und atypische Traberkrankheit (Scrapie) bei Schafen und Ziegen;
  • die chronische Auszehrungskrankheit (Chronic Wasting Disease – CWD) bei Hirschartigen;
  • die Transmissible Nerz-Enzephalopathie (Transmissible Mink Enzephalopathie – TME) bei Nerzen;
  • die Feline Spongiforme Enzephalopathie (FSE) bei Katzen;
  • die Creutzfeldt Jakob-Krankheit (CJK), die variante Creutzfeldt Jakob-Krankheit (vCJK), das Gerstmann-Sträussler-Scheinker-Syndrom, die Fatale Familiäre Insomnie sowie Kuru beim Menschen.

Mit Ausnahme des BSE-Erregers, der durch den Verzehr von kontaminiertem Fleisch auf den Menschen übertragen kann und die variante Creutzfeldt Jakob-Krankheit verursacht, liegen für keine anderen TSE bei Tieren wissenschaftliche Hinweise darauf vor, dass sie auf den Menschen übertragen werden können.

Aktuelles

Im November 2023 veröffentlichte die EFSA ihren jüngsten zusammenfassenden Bericht über die Überwachung des Auftretens von TSE in der EU im Jahr 2022.

Der Bericht gibt einen Überblick über die von 27 EU-Mitgliedstaaten, dem Vereinigten Königreich in Bezug auf Nordirland und weiteren acht Nicht-EU-Ländern (Bosnien und Herzegowina, Island, Montenegro, Nordmazedonien, Norwegen, Serbien, Schweiz und Türkei) erhobenen Daten.  Die Daten umfassen Rinder, Schafe, Ziegen, Hirschartige und andere Tierarten Untergliederung der Gattung, eine Gruppe eng verwandter und ähnlicher aussehender Organismen; z.B. steht im Falle des Homo sapiens (Mensch) der zweite Teil des Namens (sapiens) für die Art. sowie die Genotypisierung Methode zur bildlichen Darstellung eines oder mehrerer Gene in einem Lebewesen. Wird oft verwendet, um Erkenntnisse über eine bestimmte Eigenschaft zu gewinnen. bei Schafen und Ziegen.

  • Die wichtigsten Ergebnisse sind:
    Ein Fall von atypischer H-BSE bei Rindern wurde in Frankreich gemeldet.
  • Insgesamt wurden in den 27 EU-Mitgliedstaaten und im Vereinigten Königreich in Bezug auf Nordirland 781 Fälle von Scrapie bei kleinen Wiederkäuern festgestellt: 557 bei Schafen (551 im Jahr 2021) und 224 bei Ziegen (gleich wie im Jahr 2021).
  • Finnland und Norwegen bestätigten 5 Fälle von Chronic Wasting Disease im Jahr 2022: ein wild lebender europäischer Elch in Finnland; zwei europäische Elche, ein Rentier und ein Rothirsch in Norwegen.

Die EFSA aktualisierte ihre Story-Map, welche allgemeine Informationen über TSE bereitstellt, einschließlich der Geschichte der Krankheiten und der entsprechenden Kontrollmaßnahmen. Ein Dashboard zur Suche und Visualisierung der Überwachungsdaten ist ebenfalls verfügbar.

Meilensteine

  1. 2023

    April

    Die EFSA veröffentlicht ihr neuestes wissenschaftliches Gutachten zur Analyse des Programms zur Überwachung der Chronic Wasting Disease (CWD), das zwischen September 2017 und Februar 2022 in Norwegen, Schweden, Finnland, Island, Estland, Lettland, Litauen und Polen durchgeführt wurde. In diesem Zeitraum wurden 31 Fälle festgestellt: Rentiere (13), Elche (15) und Rotwild (3) in Finnland, Norwegen und Schweden.

  2. 2022

    November

    Die EFSA veröffentlicht den zusammenfassenden Bericht der EU über die Überwachung von TSE. Der Bericht enthält Daten, die im Jahr 2021 bei Rindern, Schafen, Ziegen, Hirschartigen und anderen Arten erhoben wurden sowie Genotypisierungen bei Schafen und Ziegen, die im Jahr 2021 durchgeführt wurden.

    Die EFSA aktualisierte auch ihre Story-Map. Sie enthält allgemeine Informationen über TSE, einschließlich der Geschichte der Krankheiten und der entsprechenden Kontrollmaßnahmen.

  3. 2018

    Juli

    Die EFSA veröffentlicht ein wissenschaftliches Gutachten Zu Gutachten zählen Risikobewertungen im Hinblick auf allgemeine wissenschaftliche Fragen; Bewertungen von Anträgen auf Zulassung eines Produkts, Stoffs oder einer Angabe; sowie Bewertungen von Risikobeurteilungen. über das BSE-Risiko durch verarbeitetes tierisches Eiweiß (VTE) in Futtermitteln.

  4. 2017

    August

    Die EFSA veröffentlicht ein wissenschaftliches Gutachten über genetische Resistenz gegenüber TSE bei Ziegen. Die in der Stellungnahme vorgelegten Nachweise führten dazu, dass die Option der genetischen Resistenz in EU-Rechtsvorschriften aufgenommen wurde, um Ausbrüche von Scrapie in Ziegenherden zu bekämpfen.

  5. Juli

    Die EFSA veröffentlicht ein wissenschaftliches Gutachten über die Herkunft der 60 Fälle klassischer BSE, die bei Rindern gemeldet wurden, die nach der Durchsetzung des EU-Verbots der Verwendung von tierischem Eiweiß in Viehfutter im Jahr 2001 geboren wurden. Die Sachverständigen gelangten zu dem Schluss, dass kontaminiertes Futter die wahrscheinlichste Infektionsquelle ist. Eine zweite Möglichkeit ist, dass kontaminierte Futtermittelzutaten aus Nicht-EU-Ländern eingeführt wurden. Weitere Ursachen konnten nicht ausgeschlossen werden, da sich die Untersuchung einzelner Fälle schwierig gestaltete.

  6. Januar

    In einem wissenschaftlichen Gutachten haben EFSA-Sachverständige Überwachungstätigkeiten und -maßnahmen zur Prävention der Einschleppung und Ausbreitung der Chronic Wasting Disease in die und innerhalb der EU ermittelt. Sie schlugen ein dreijähriges Überwachungsprogramm für acht Länder vor, um zu ermitteln, ob die Krankheit dort auftritt. Dadurch konnten die ersten Fälle in der EU festgestellt werden: in Finnland im Jahr 2018 und in Schweden im Jahr 2019. Die chronische Auszehrungskrankheit wurde 2016 bei einem wilden Rentier und einem wilden Elch in Norwegen entdeckt. Dies war das erste Mal, dass die Krankheit in Europa und bei wild lebenden Rentieren nachgewiesen werden konnte.

  7. 2016

    Dezember

    Die EFSA veröffentlicht erstmals den jährlichen zusammenfassenden Bericht der EU über die Überwachung von TSE bei Rindern, Schafen, Ziegen, Hirschartigen und anderen Tierarten. Zuvor wurden die jährlichen Berichte über TSE von der Europäischen Kommission erstellt und veröffentlicht.

  8. 2014

    September

    Die EFSA bewertet die Scrapie-Situation in der EU seit Einführung einer Reihe von Maßnahmen zur Überwachung und Eindämmung der Krankheit vor zehn Jahren.

Rolle der EFSA

Die Rolle der EFSA besteht darin, Risikomanagern unabhängige wissenschaftliche Beratung zu allen die Gesundheit von Mensch und Tier betreffenden Aspekten von TSE in der EU bereitzustellen. Die meisten Arbeiten der EFSA erfolgen auf Ersuchen der Europäischen Kommission.

Die Beratung der EFSA dient als wissenschaftliche Grundlage für EU-Maßnahmen zur Reduzierung der von TSE ausgehenden Risiken sowie zur Wahrung eines hohen Grades an Verbraucherschutz in Europa.

Risikobewertungen und Empfehlungen

Die EFSA hat umfassende wissenschaftliche Arbeiten zu verschiedenen TSE, insbesondere zu BSE, Scrapie und CWD, unternommen.

Die wissenschaftliche Arbeit zu TSE wird vom Gremium für Biologische Gefahren (BIOHAZ) geleitet, das von führenden Sachverständigen für alle TSE betreffenden Aspekte, darunter Epidemiologen, Pathologen und Molekularbiologen, beraten wird.

Diese Arbeit beinhaltet auch eine Auswertung der wissenschaftlichen Erkenntnisse zum zoonotischen Potenzial von TSE bei Tieren, wie klassische Scrapie und CWD.

Die EFSA hat auch mehrere länderspezifische Bewertungen durchgeführt. Dazu gehören die Bewertung der Überarbeitung des BSE-Überwachungssystems in Norwegen und Kroatien sowie die Bewertung der Anträge Finnlands, Schwedens und Dänemarks auf Anerkennung des Status eines „vernachlässigbaren Risikos“ bei klassischer Scrapie.

Bewertung von TSE-Schnelltests

Die EFSA ist auch an der Erstellung von Protokollen für die Bewertung neuer Schnelltests zum Nachweis von TSE bei Tieren, einschließlich Ante- und Post-mortem-Tests, sowie bei den verschiedenen Schritten des Verfahrens zur Bewertung der Tests und an der Überarbeitung der Diagnosemethoden für CWD beteiligt.

EU-Rechtsrahmen

Die Europäische Kommission und die EU-Mitgliedstaaten haben eine Reihe von Maßnahmen zum Risikomanagement Management von Risiken, die im Rahmen der Risikobewertung ermittelt wurden. Dies umfasst die Planung, Umsetzung und Evaluierung aller resultierenden Maßnahmen, die zum Schutz von Verbrauchern, Tieren und der Umwelt ergriffen werden. von TSE in der EU ergriffen. Es existiert ein umfassender Bestand an Rechtsvorschriften zum Schutz von Mensch und Tier vor diesen Krankheiten.

Sämtliche EU-Maßnahmen im Hinblick auf TSE bei Tieren sind in der Verordnung (EG) Nr. 999/2001 zusammengefasst.